Die Security: Gelassen im Fest-Trubel

LDL Security ist seit fünf Jahren Sicherheits-Partner des Thunfest. Eine Arbeit, die von unschätzbarem Wert ist und doch allzu oft geringeschätzt wird. Ein Portrait.

Wenn der Hashtag des Thunfest #mägeshtsech heisst – und das seit Zeiten, in denen noch niemand von Hashtags sprach – dann gilt das für die Security-Kräfte noch ein bisschen mehr. «Genau hinschauen: Das ist unsere wichtigste Tätigkeit», sagt Marcel Schüpbach. Der 35-Jährige ist seit gut einigen Jahren beim LDL-Security, dem Sicherheits-Partner des Thunfest an Bord und kennt die Sicherheits-Abläufe des grössten jährlich wiederkehrenden Events in Thun in- und auswendig. «Mit jedem Jahr lernt man wieder dazu», weiss er allerdings auch und betont deshalb, wie wertvoll die langjährige Zusammenarbeit sei. «Dass wir dieses Jahr bereits zum fünften Mal mit dabei sind, erleichtert uns – aber auch unseren Partnern – die Arbeit sicher.» #mägsehtsech nicht nur, #mäkenntsech eben auch.

 

Und dieses einander Kennen, das Zusammenspiel von städtischen Behörden, Polizei, Rettungskräften, Sicherheitsdienst und Verein Thunfest wird dieses ein weiteres Mal von neuem auf eine Belastungsprobe gestellt – wenn erstmals in der mehr als 45-jährigen Geschichte des Thunfest der Zutritt zur ganzen Thuner Innenstadt kostenpflichtig wird. «Da werden wir nicht nur gut hinschauen müssen, sondern auch viel reden», weiss Schüpbach. «Aber wir werden auch viel mehr Personal im Einsatz haben, als die letzten Jahre.» Will heissen: Wohl gegen 60 Leute von LDL dürften dieses Jahr im Einsatz stehen, um einen reibungslosen Ablauf bei den Zugängen zu den Zonen sicherzustellen, und im Festgelände für die Sicherheit der Gäste zu sorgen. Konkret bedeutet das neue Eintritts-Regime nicht nur, dass an mehreren Standorten im Bälliz, beim Mühleplatz sowie an den Zugängen zu Marktgasse, unterer Hauptgasse oder beim Kino City zusätzliche Eintrittskontrollen nötig sind, sondern auch, dass die Gäste, die nach Ladenschluss der Innenstadt-Geschäfte noch am Thunfest unterwegs sind, motiviert werden müssen, einen Eintrittsbändel zu kaufen. «Das wird bestimmt nicht immer leicht», ist sich Schüpbach bewusst, «aber andererseits sind wir genau dafür ausgebildet.»

Ausbildung ist denn auch eines der wichtigsten Stichworte für das LDL-Personal, wie Marcel Schüpbach betont. «Unser Betrieb ist in den letzten Jahren schnell gewachsen», erklärt er – und untermauert dies mit Zahlen: 2006 von vier Freunden und Firmeninhaber Johann Aemmer gegründet liess sich LDL Security 2011 ins Handelsregister eintragen – und beschäftigt heute mehr als 130 Personen im Stundenlohn. Den grössten Teil macht indes eine Angestellten-Gruppe aus, welche die Firmengründer damals noch gar nicht auf dem Radar hatten: «Mehr als 80 unserer Leute sind heute im Verkehrsdienst im Einsatz», sagt Schüpbach, der seit rund fünf Jahren Aemmers rechte Hand ist. Dabei profitiert LDL nicht nur von den Baustellen, die letzten und diesen Sommer die Strassen rund um die Thuner Innenstadt prägen, sondern auch von der eigenen Flexibilität. «Ich lasse täglich einen neuen Einsatzplan raus», sagt Schüpach, «manchmal muss ich innerhalb einer Stunde jemanden aufbieten können. Ohne flexibles und bisweilen auch belastbares Personal wäre das nicht möglich.»

 

Belastbar müssen die Leute sein, die für LDL am Thunfest unterwegs sind. «Manchmal hören wir schon üble Sachen – aber das ist unser Job», sagt Marcel Schüpbach. Aber wie geht jemand damit um, wenn er eigentlich nur das Beste für die Festbesucher will, aber trotzdem angepöbelt oder gar körperlich angegangen wird? «Gelassenheit hilft», sagt Schüpbach, «und die Kerle – meistens sind es nämlich Männer, die Stunk machen – nicht zu ernst nehmen.» Allzu oft habe er schon erlebt, wie Festbesucher – nicht nur am Thunfest – übermotiviert durch einen stimmungsvollen und alkoholgetränkten Abend eine dicke Lippe riskierten und sich eine Woche später, als man sich wieder begegnete, leicht peinlich berührt ob dem eigenen Verhalten dann anständig für den Aussetzer entschuldigten. «Schlussendlich wollen alle das gleiche: Ein gutes Fest, das allen in guter Erinnerung bleibt», ist Marcel Schübpach überzeugt. «Uns braucht es nur dort, wo zwei unter einem guten Fest nicht dasselbe verstehen.»

 

www.ldl-security.ch

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