2017: Ohne Resu kein „Saft“ am Thunfest

„Saft“, „Pfuus“, „Chäferli“: Für Strom gibt es unzählige Bezeichnungen. Wer dem wertvollen Gut wie sagt, ist Andreas „Resu“ Christen von der Energie Thun AG egal. Hauptsache, er bezieht seinen Strom legal und sicher. Sicher ist indes auch: Ohne Christen würde am Thunfest kaum was laufen.

„Der Wirt sah, dass oben an der Decke eine Steckdose war. Weil der Stecker seines Küchengerätes nicht passte, montierte er diesen kurzerhand ab und steckte einfach die drei Drähte des Kabels in die Steckdose. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können.“ Seit 1994 ist Andreas „Resu“ Christen bei der Energie Thun AG zuständig für all die kleinen und grossen Festivitäten in der Stadt Thun – und damit auch für die Stromversorgung der unzähligen Markt-, Spiel- und Gastro-Stände, die das Thunfest zu einem unvergleichlichen Erlebnis für Besucher wie für Standbetreiber machen. „Das Thunfest ist definitiv die grösste, umfangreichste und komplexeste Veranstaltung für uns“, sagt der 56-jährige Familienvater, der seit 26 Jahren im Dienst der Energie Thun AG steht. Kein Fest in der Stadt Thun braucht mehr Anschlüsse, mehr Kabel und letztlich mehr Strom, als das Thunfest; kein Fest hat eine so grosse Anzahl Standbetreiber, die alle nicht nur ihre ganz eigenen Spezialitäten anbieten, sondern auch ihre ganz eigenen Spezialitäten in Bezug auf den Umgang mit Strom haben. „Die ganz grosse Masse hat das Thema im Griff“, weiss Christen aus langjähriger Erfahrung. „Aber es gibt immer wieder Leute, die glauben, sie könnten an eine normale Haushaltsteckdose eine beliebige Anzahl Licht-, Sound- und Küchengeräte anhängen.“ Wobei auch Profis nicht von falschen Denkansätzen gefeit seien. „Als ein Wirt seine halbe Küche in der Oberen Hauptgasse unter freiem Himmel betreiben wollte, musste ich ihm unmissverständlich klar machen, dass sein Vorhaben einfach nicht realisierbar ist. Er hätte mehr Strom gebraucht, als wir überhaupt zur Verfügung stellen konnten damals.“ Der Hunger nach Strom ist indes ungestillt – trotz immer effizienteren Geräten oder Beleuchtungs-Materialien. „Allein auf dem Rathausplatz hat sich der Bedarf in den letzten 20 Jahren verdoppelt“, weiss der Elektromonteur.

Nicht zuletzt, weil Christen den Job schon seit mehr als 20 Jahren macht, kennt man ihn in der Stadt. „Das hat den Vorteil, dass die Leute wissen, dass ich keinen Seich erzähle“, sagt er, und meint damit sowohl Standbetreiber, als auch Organisatoren. Dass das Thunfest in den letzten Jahren seinen Vorstand und die internen Abläufe grundlegend umgekrempelt hat, habe die Zusammenarbeit zwischenzeitlich „nicht nur einfacher“ gemacht, sagt Christen – um dann aber zu einer veritablen Lobeshymne auf den neuen Infrastruktur-Chef im Verein Thunfest, Rochus Hunkeler, anzusetzen. „Es macht Spass, mit Röchu zusammenzuarbeiten“, sagt Christen. „Wir kennen und schon länger und ich weiss, dass er die Sache wirklich gut im Griff hat. Schon allein die Tatsache, dass jetzt alle Bestellungen der Standbetreiber zentral über ihn laufen, vereinfacht Manches“, sagt Christen.

 

Wenn es dann jedoch in die „heisse Phase“ geht, die zwei Wochen vor und nach dem Thunfest, dann sei vor allem eines gefragt, erklärt der Elektromonteur: „Improvisationstalent.“ Denn auch mit der besten Planung dürfe man nicht davon ausgehen, dass alles einfach einwandfrei klappe. „Nicht nur unterscheidet sich jeder Anlass in Thun von den anderen“, sagt Christen. „Auch verändern sich die Anlässe selber von Jahr zu Jahr. Kein Thunfest ist wie das andere.“ Natürlich sind da Basis-Pläne in der Schublade – aber es macht am Ende doch ein Unterschied, ob ausschliesslich Bars und Restaurants in einer Gasse wie der Marktgasse zugegen sind, oder ob plötzlich noch der Photobus hinzu kommt – oder wenn ein Standbetreiber plötzlich noch eine Friteuse zusätzlich betreiben will, die nicht angemelet war. „Nichts braucht soviel Strom, wie Küchengeräte“, sagt Christen, und er weiss: „Flexibilität ist alles.“ Deshalb versucht er zusammen mit Fabian Rumpf wenn immer möglich eine Lösung zu präsentieren, die für den Energiedienstleister, für den Standbetreiber und für den Verein Thunfest als Veranstalter passt. Rumpf hat Christen, auch er Elektromonteur bei der Energie Thun AG, ins Boot geholt, damit er sein Wissen, das er in den letzten zwei Jahrzehnten angehäuft hat, weitergeben kann. „Ich wurde von meinem Vorgänger Albert Blaser so eingearbeitet. Jetzt wo er pensioniert wird, ist wichtig, dass jemand junges nach kommt.“

 

 

Christen hat Rumpf intern rekrutieren können. „Er hat das gleiche Flair für die Sache wie ich“, erklärt Resu. „Und ich bin überzeugt, dass Fäbu in drei bis vier Jahren den Job genauso gut im Griff hat, wie ich.“ Wenn Christen vom „Job“ spricht, meint er indes nicht nur das Verteilen von Strom an die unzähligen Standbetreiber, sondern auch die ständigen Kontrollgänge am Thunfest selber. „Wir sind dauernd unterwegs – entweder, um bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, oder um zu prüfen, ob die Abnehmer alle Vorgaben eingehalten haben und nicht im Verlauf des Abends Veränderungen an den Installationen vorgenommen oder zusätzliche Geräte in Betrieb genommen haben.“ So sind Christen und sein 25-jähriger designierter Nachfolger während den zwei Thunfest-Nächten primär beruflich unterwegs. „Aber man kennt ja immer mal wieder den einen oder anderen und findet auch mal Zeit für das eine oder andere Gespräch“, sagt Christen.

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